Christuskirche in Heidelberg: Außeninstandsetzung

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Als mein Architekturbüro mit der Schadenskartierung der Fassade der Christuskirche beauftragt wurde, war der Platz um den Turm herum bereits abgesperrt, weil die Sorge bestand, dass auch größere Stücke herunterfallen. Zu diesem Zeitpunkt lagen bereits diverse Kostenschätzungen zum Turm, insbesondere der Steinsanierung vor. Ein großes Problem stellte ein Wasserspeier dar, der in der Tat starke Verwitterungen aufzeigte. Die Gefahr, dass der ganze Speier herunterfallen könnte, haben wir nach der Erkundung mit dem Hubsteiger aber ausgeschlossen, kleinere Stücke hingegen drohten abzustürzen.
Der Auftrag zur Schadenskartierung mit Kostenberechnung wurde schließlich zum Gesamtauftrag für die Außeninstandsetzung.
Mit dem Turm wurde 2004 begonnen, 2005 folgte das Kirchenschiff. Nun galt es nicht nur den Stein zu berücksichtigen, sondern auch solche Dinge wie Turmgerüst, Blitzschutz, Bleifenster, Restaurierung der Kupferspitzen, Zimmerarbeiten am Turmhelm, Taubenabwehr etc. Zusammen mit dem Denkmalamt wurden bei regelmäßigen Baustellenbesuchen die Maßnahmen abgestimmt.
Dank einer ausgefeilten Gerüststatik konnte das Gerüst bis zu ca. 65 m Höhe gebaut werden, ohne dass größere Eingriffe in die Bausubstanz erforderlich waren. Am Ende gab es nur einige wenige Gerüsthaken im Turm.
Als erstes wurde die große Kupferspitze abgenommen, die bis dahin nicht näher untersucht werden konnte. Die provisorische Befestigung des Kreuzes nach einem Sturm sollte durch eine denkmalgerechte Lösung ausgetauscht werden. Außerdem wurden zahlreiche Nahtstellen erneuert. Zur Verbindung wurden ursprünglich Eisenblättchen hinterlegt, die nun rosteten und das Kupfer auseinander drückten. Diese wurden ausgebaut und durch Kupfer ersetzt. Während die Spitze in der Werkstatt bearbeitet wurde, nahmen sich die Steinmetze der Fassade an. Das verwendete Steinmaterial lagerte stark auf, so dass viele Stellen geviert oder geklebt und vernadelt werden mussten. Um ganz sicher zu gehen, bekam auch der schadhafte Wasserspeier zahlreiche Nadeln eingeklebt. Es wurde sich aber darauf verständigt, ihm kein neues Gesicht zu geben, da jede Vorlage fehlte.
Außer der Erneuerung der Taubenabwehrnetze wurde ein Falkenkasten im Turm eingebaut. Ein Turmfalkenpaar dankte uns dies bereits im Frühjahr 2005 mit 4 Jungen.
Beim Kirchenschiff stellten die Bleifenster einen großen Teil der Arbeiten dar. Die einfachen Fenster wurden neu verbleit und wieder eingebaut. Die wertvolleren Fenster wurden nur restauriert und bekamen anschließend eine Schutzverglasung, so dass der Maschendraht davor abgenommen werden konnte.
Zur Freude des Bauherrn waren die berechneten Kosten für die Außeninstandsetzung nur etwas halb so hoch, wie bisher angenommen und sie wurden sogar eingehalten.